318
*ei dem weiteren Marsche vom 13ten an auf Kairo. Am
Llten Juli traf die Armee endlich bei Embabeh auf ein-
großes Heer der Mamelucken und muste in der Ermat-
tung nach einem höchst anstrengenden Marsche die Schlacht
beginnen, welche nach den Pyramiden, die man hinter dem
linken Flügel der Feinde hervorragen sah, die Schlacht bei
den Pyramiden genant worden ist. Murad-Bei der Fürer
der Mamelucken hatte auf seinem rechten Flügel ein festes
Lager mit 40 Kanonen und 24,000 Fellahs nebst einigen
Ianitscharen; auf dem linken Flügel 10,000 Mamelucken
und 3000 Araber. Buonaparte stelle seine Armee so auf,
daß er nur dem feindlichen linken Flügel ausgesezt stund,
und von den Kanonen nicht erreicht werden Fonte ; beim
Recognosciren hatte er bemerkt, daß das Geschüz keine
Feldlavetten hatte. Die Schlacht bestund also nur in Ka-
vallerieangriffen auf französische Quarrees, bis ein Teil
der nicht gefallenen Feinde in das feste Lager sioh, ein an-
derer mit Murad Bei nach Gizeh. Das Lager ward hier-
auf gestürmt — auf allen Seiten flohen nun die Feinde,
wurden nidergemetzelt oder in den Fluß getriben. Im La-
ger fand man fast unermeßliche Beute. Die Divisionen
der Generale Bon und Menou besezten es; die übrigen
Truppen drangen vor bis Gizeh. Kairo ergab sich und
am 25ten Juli zog Buonaparte ein.
Die französischen Generale wurden nun in die Haupt-
orte der eroberten Districte als Commandanten gelegt, und
das Land ihrer militärischen Administration unterworfen.
Aus den Einwohnern der Städte, den Sheiks namentlich
der arabischen Bevölkerung in Aegypten, wurden proviso-
rische Divane gebildet, welche unter der Aufsicht der fran-
zösischen Befelhshaber die Civiladministration leiteten.
Bei Salahieh ward etwas später der zweite Chef
der Mamelucken in Aegypten, Ibrahim-Bei, geschlagen,
und Buonaparte kaum einigermaßen im Besitze von Aegyp-
ten richtete seine Augen auf Syrien, welches gegen etwaige
Angriffe der Türken als Vormauer der neueroberten Land-
schaft notwendig gewonnen werden muste.
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320
gen schin, und äußerte: Nous n’avors plus de flotte,
et bien! il taut fester iei, on en sortir grands eoiiniic
les anciens! _ Er mußte sich für den Augcnblik als
Sultan von Aegypten betrachten, und Frankreich ganz
aus seinen Planen laßen. In diesem Sinne handelte er
vor den Augen der Aegyptcr ganz als ihnen angehörig,
als ihr Fürst. Er dirigirte religiöse Processionen und
Begehungen, unterstüzte sie bei Feierlichkeiten mit den
Musikchören der Armee, feierte Mahomeds Geburtstag,
kurz! tat, wie überal, so auch hier, das momentan
Zwekmäßige ohne Rüksicht auf höhere Beziehungen und
Zile. Seine Steuerreglements fanden zwar hie und da
Widerstand; aber militärische Executionen unterdrükten
denselben, ehe er gefährlich ward. Nur das streng-gesez-
liche Dasein, was er einzufüren suchte, widerstund den
Aegyptern. Am 22ten Sept. feierte Buonaparte das
Jahresfest der französischen Republik in Kairo, wobei der
Halbmond und die rote Mütze überal vereinigt zum Bor-
schein kamen.
Hatte Buonaparte schon früher Syrien iin Auge
gehabt, so mußte er jezt noch höheren Wert darauf le-
gen, da er in seiner Lage auf militärische Abrundung
zu sehen hatte. Dreitausend Seeleute, die bei Abukir
entkommen waren, wurden in die Armee einrangirt; eben-
so eine große Anzal Sklaven (zwischen 16 und 24 Jah-
ren). Je mehr nun aber sich diese europäische Tätigkeit
und Administration entwickelte, je mehr widerstunden die
Fremden dem ägyptischen Charactcr. Die Aegyptcr, na-
mentlich die Einwoner von Kairo, ließen sich in Ver-
schwörungen ein, und am 21ten Oct. brach der Aufstand
bei der großen Moschee aus. General Dupuy, der Ad-
jutant Sulkowski wurden nidergemetzelt; auf allen Stra-
ßen wurden die Franzosen angegriffen und ermordet. Die
Imams stunden an der Spitze. Noch kämpfte Desaix
mit Murad-Bei in Oberägypten. In der Wüste hatte
Ibrahim-Bei Flüchtlinge und Beduinen in Masten ge-
sammelt. Ein Ferman des Großsultans belehrte die Ae-
gypter, daß die Franzosen an gar nichts glaubten. Das
Volk
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322
ergeben (löten Februar 1799). Neuen Schwierigkeiten
aber begegnete man in der syrischen Wüste. Kleber war
irre gefürt worden; Buonaparte, der ihm auf den rechten
Wege folgte und auf Sicherheit rechnete, traf plözlich 1500
Mamelucken — konte sich aber, ehe er von ihnen warge«
nommen war, zurükziehen und Kleber und Bessidrcs wider
an sich ziehen. Am folgenden Tage kam er in die Nahe
von Gaza, was sich ihm ergab. Nach zweitägiger Erho-
lung ward der Marsch auf Jaffa fortgesetzt. Diese Stadt,
der Schlüßel Syriens, ward in Sturme genommen; da
der Commandant Buonapartes Parlementär, der zur Uc-
bergabe aufforderte, als Antwort den Kopf hatte abschla-
gen laßen, wurden fast alle muselmännischen Einwoner
massacrirt; zwei Tage und zwei Nächte dauerte das Mor^
den. Sogar die, welche sich gefangen gaben, wurden nach-
träglich nidergehauen. Aber nun zeigten sich in der fran-
zösischen Armee pestkranke. Buonapartes und des Arztes
Degcnets Mut hob den Schrecken auf, der sich schon der
Soldaten vor der Pest zu bemächtigen drote. Von Jaffa
sezte man den Marsch fort auf St. Jean d'acre, unter
vilfachcn Gefechten. Kaiffa ward genommen; die ganze
Küstenlandschaft hin bis Sur und Nazareth — nur St.
Jean d'acre hielt sich, und machte den ganzen Feldzug
scheitern. Völkermassen strömten den Fermanen des Sul-
tans zu Folge von allen Seiten gegen die Franzosen her-
bei. Die englische Flotte eilte den syrischen Küsten zu —
es lag alles an rascher Einname der Veste; aber Buona-
partes Armee fürte kein Belagerungsgeschüz bei sich, und
mit Feldgeschüz, Minen und Stürmen allein war St. Jean
d'acre nicht zu nemen. Wärend die Belagerung resultat-
los verlief, drang Buonaparte tiefer in das Land herein.
Beim Berge Tabor entsezte er Kleber, der in seinem ver-
schanzten Lager von 20,000 Damascenern unter Abdallah -
Paschah belagert ward, durch einen Sig. Als Buonaparte
zurük kam ward die Stadt von neuem bedrängt — aber
weder Stürme noch Geschüz halfen. Zwar wehte schon
einmal die dreifarbige Fane von den Wällen, aber eben
kamen neue Hilsstruppen in der Vestung von der Seeseite
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Extrahierte Personennamen: Buonaparte Jean_d'acre Kaiffa Jean_d'acre Jean
d'acre Abdallah
317
ward übergeben und von Vaubois mit 4000 Man, Gozzo
von Reynier besezt. Régnault de St. Jean d’Angely ward
Civilgouverncur. Nach dieser leichten Eroberung sezte die
französische Flotte am 19ten Juni ihre Fart fort. Am
Iten Juli sah man schon die Minarets von Alexandrien.
Unmittelbar nach der Landung ward Alerandrien in Sturme
genommen. Den Einwonern sielte sich Buonaparte dar
als Erretter von der Tyrannei der mameluckischen Bei's;
die Franzosen als Glaubensgenoßen, die den Pabst gestürzt,
dem Johanniter Orden ein Ende gemacht hätten und im-
mer des Großsultans Freunde gewesen seien. An die
Truppen erließ er eine warhaft heidnische Proclamation:
„Les peuples avec lesquelles nous allons vivre sont ma-
hométans; leur premier article de foi est celui ci : il
n’y-a d’autre Dieu que Dieu; et Mahomet est son pro-
phète. Ne le contredisez pas. Agissez avec eux comme
vous avez agi avec les juifs, avec les Italiens; ayez
des égards pour leurs Muphtis et pour leurs Imams,
comme vous en avez eu pour les rabbins et pour les
évêques. Ayez pour les cérémonies que prescrit le Ko-
ran, pour les mosquées, la même tolérance, que vous
avez eu pour les couvents, pour les synagogues, pour
la religion de Moïse et celle de Jésus - Christ. Les lé-
gions romaines protégeaient toutes les religions. " —
Kleber, der beim Sturm auf Alerandrien verwundet
worden war, blib als Commandant mit 3000 Man in
der Stadt, aus welcher am 5ten und 6ten die Armee, am
7ten Buonaparte auf Kairo ausrükten. General Dugua
fürte ein kleineres Corps auf Rosette. Die Armee lit fürch-
terlich von Hitze und Durst — in der Nacht von kaltem
Tau. Auch die mutigsten gerieten beinahe in Verzweiflung.
Lannes und Murat tobten völlig, warfen ihre Hüte zu
Boden und traten mit Füßen darauf herum. In Rama-
nieh ward am loten Juli Halt gemacht; eine französische
Flotille mit Lebensmitteln und Erfrischungen kam den Nil
heraus; der Fluß selbst gewärte ein erfrischendes Bad;
bald waren alle Leiden vergeßen. Von neuem begannen
aber die Martern, vermehrt durch Angriffe der Mamelucken
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321
Volk war ohnehin überal schon zum Aufstande bereit.
Buonaparte war hier verloren, wenn ihm sein bisheri-
ges Glük nicht auf allen Schritten begleitete; wenn es
den Einwonern von Kairo gelang, sich bei ihrer Empö-
rung nur einige Zeit zu behaupten. Aber als hätte sich
der Himmel mit ihm verschworen, stig in dem Moment,
als er in Kairo eindrang, ein starkes Gewitter am Him-
mel empor, und die in diesem Lande ungewonte Er-
scheinung brach den Mut eines Teiles der Einwoner,
wärend Buonaparte das Geschüz auf die große Moschee
richten ließ, um die übrigen widerstrebenden niderzuschmet-
tern. Es ward nun ein fürchterliches Blutbad unter
den Einwonern angerichtet. Die Fürer des Aufstandes,
so weit man ihrer habhaft ward, wurden mit dem Tode
bestraft; der Divan ward aufgelöst, und eine rein mili-
tärische Verwaltung trat an dessen Stelle. Der Ferman
des Großherrn ward durch Placate für erlogen erklärt,
und der Refrän war: La séditíon est endormic, maudit
soit ccluí, qui la reveillcra.
Sobald diese Empörung unterdrükt war, kerte Buo-
naparte zu administrativen Beschäftigungen zurük. Er-
dachte darauf, die Landenge von Suez durch einen Canal
für Schiffe zu öfnen. Mit mehreren Beduinenstämmen
wurden Freundschafts - und Handelsverträge geschloßen,
und in Suez ward eine Douane errichtet. - Woran früher
Bounaparte nur gedacht hatte, um sich gegen die Türken
sicherer zu stellen, die Eroberung Syriens, ward nun eine
Sache der Notwer. Der Pascha von Damasxus, Abdal-
lah, hatte Elarisch erobert. Sein Corps bildete nur die
Avantgarde eines größeren unter Dschezzar, dem Pascha
von St. Jean d'acre, heranziehenden. Sofort sezte Buo-
naparte seine Armee für die Expedition in Stand. Rey-
nier mit der Avantgarde stund in wenigen Tagen vor Ela-
risch; schlug Ibrahim-Bei, der ihm entgegentrat, und
belagerte das Schloß. Auf das Bombardement Alexan-
driens, was die englische Flotte in dieser Zeit vornam,
ward wenig Rücksicht genommen. Zwei Tage nach Buo-
napartes eigner Ankunft vor Elarisch muste sich das Fort
Lcv's Lkhrd. d. Universalg. Bd.v. (2te Auflgn ‘21
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an, und Sidney Smith, der das englische Geschwader im
Hafen commandirte, stund mit seinem Rate und seiner
Hilfe Dschezzar Pascha zur Seite und trib die Franzosen
aus den Straßen, die sie schon eingenommen hatten, wi-
der heraus.
Es blib nun nichts übrig, als die Belagerung am
20ten Mai aufzuheben und die Unternemungen in Syrien
fallen zu laßen. Auf jeden Fal war die syrische Armee
der Türken so weit geschlagen und zerstreut, daß sie so-
bald nichts mehr gegen Aegypten unternemen konte. Als
man zurükgieng konten die pestkranken nicht ohne die ganze
Armee in Gefahr zu bringen mitgefürt werden; sie zurük-
laßen erschien aber als die größte Grausamkeit; man fürch-
tete die Wut der Türken. Bis Jaffa brachte man noch
alle ins große Lazareth — hier sollen etwa 60 Man, um
sie den Feinden nicht in die Hände fallen zu laßen, ein
tödtendes Opiat bekommen haben; das Factum ist ent-
schiden und wol mit Recht geleugnet worden; doch als
Verleumdung gegen Buonapartcs Character darf man diese
Sage nicht betrachten, da fest steht, daß er gegen Dege-
nets aussprach, er halte in diesem Falle Vergiftung für
human, und von Degenets zur Antwort erhielt, sein
Handwerk fei heilen, nicht tödten. Auf dem Rükzuge
wurden fast alle Ortschaften unter dem Vorwände statge-
habter Verbindungen mit den Feinden nidergebrant. Die
drei festen Plätze: Elarisch, Kattieh und Tineh muste man
nun als Grenzdeckung Aegyptens betrachten, und für ihre
Verstärkung sorgen. Uebrigens kerte die Armee nach Ae-
gypten, wie nach einem zweiten Vaterlande, wenigstens
zu alten Bekanten, zurük, nachdem sie von Februar bis
zum Mai 1799 bei der Unternemung zugebracht hatte.
Buonaparte war nicht lange nach Kairo zurükgekert,
wo seine Leute rasch die Anstrengungen des Krieges ver-
schmerzt hatten, als Murad-Bei, der allen Verfolgungen
Desaix's und Davoust's entgangen war, aus Oberägypten
hereinbrach. Er erschin in der Nähe der Pyramiden. Noch
war Buonaparte auf dem Marsche gegen ihn, als er erfur,
daß eine türkische Flotte auf der Rhede von Abukir vor
21 *
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325
hatte, verblichen war. Ueberdies muste er diesen Entschluß
faßen in einer Art Notwer; denn wenn Frankreich in den
neuen Berwickelungen unterlag, war Buonaparte in Ae-
gypten rettungslos verloren.
Ueber die Lage Frankreichs belehrte ihn Sidncy
Smith in der Absicht, ganz anderes dadurch zu erreichen,
als Buonapartes Rükker. Ein Unterhändler, den Buona-
parte unter dem Verwände über die Auswechselung von
Gefangenen zu unterhandeln, aber eigentlich nur in der
Absicht Nachrichten über die französischen Zustände zu er-
halten, nach den türkischen Schiffen gesamdt hatte, fiel
Sidney Smith in die Hände, und dieser als er sah, daß
die Franzosen in Aegypten von der Heimat nichts wüsten,
gab ihm ein ganzes Pakkct der neuesten Zeitungen mit,
um Buonapartes Mut niderzuschlagen, ihn in seinen Pla-
nen herabzustimmen. Eine ganze Nacht brachte Buona-
parte mit der Lecture zu. Am Morgen war sein Ent-
schluß gefaßt. Er ließ von den kleineren in dem Hafen
von Abukir geretteten Schiffen zwei Fregatten in reisefer-
tigen Zustand setzen; reiste nach Kairo, wo er für Kleber,
dem er das Commando überlaßen wolle, eine weitläuftige
Instruction aufsezte. Dann kam er, ohne sich über seinen
Plan irgend wie erklärt zu haben, wider nach Alexandrien
zurük. Desaix war damals weit nach Oberägypten vorge-
drungen; er hatte früher bei Sediman über die Manie-
lucken einen glänzenden Sig gewonnen; Murad Bei war
nach Nubien geflohen. Alle bedeutenden Punkte fast am
Nil waren durch sigreiche Actionen bezeichnet; von dieser
Seite, wie von der syrischen durfte Buonaparte Aegypten
für's erste als geschüzt betrachten, und weitere Unterstützung
für die Armee aus Frankreich war warscheinlicher, wenn
Buonaparte selbst in Frankreich war, als wenn er in Ae-
gypten blib. Am 22ten August des Abends schifte er sich
mit Berthier, Lannes, Murat, Andreossy, Marmont, Ber-
thollet und Monge ein und gieng sofort unter Segel; Kle-
der blib als Fürer der Armee zurük. Die Armee ward
am 23ten erst von dem Schritte des Obergenerals in Kent-
nis gesezt. Glüklich und ohne irgend wo mit englischen
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Extrahierte Personennamen: Buonaparte Sidncy
Smith Buonapartes_Rükker Sidney_Smith Desaix Buonaparte August Murat Marmont
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreichs Kairo Nubien Frankreich Frankreich Andreossy Kent-
Das Zeitalter Alexanders des Großen.
535
zu schlagen; sie waren noch nicht ganz vollendet, denn das jenseitige Ufer hatte der Perser Mazäus, mit etwa zehntausend Mann zur Deckung des Flusses abgesandt, bisher besetzt gehalten, so daß es für die viel schwächere makedonische Vorhut zu gewagt gewesen wäre, die Brücken bis an das jenseitige User fortzuführen. Beim Anrücken der ganzen Armee zog sich Mazäus eilends zurück; zu schwach, um den Posten gegen Alexanders Übermacht zu behaupten, hätte er seine Truppen aufopfernd höchstens das Vorrücken der Feinde in etwas verzögern können, was für den Großkönig, dessen Rüstungen bereits vollendet waren, kein erheblicher Gewinn gewesen wäre.
Alexander ließ sofort den Bau beider Brücken vollenden und sein Heer auf das Ostufer des Euphrat hinüberrücken. Selbst wenn er vermutete, daß das persische Heer in der Ebene von Babylon, in der es sich gesammelt hatte, zum Kampfe und zur Verteidigung der Reichsstadt bereit stand, durfte er nicht, wie siebzig Jahre früher die Zehntausend, den Weg längs des Euphrat, den jene genommen hatten, einschlagen. Die Wüsten, durch welche derselbe führt, wären in der Hitze des Sommers doppelt mühselig gewesen und die Verpflegung eines so bedeutenden Heeres hätte die größten Schwierigkeiten gehabt. Er wählte die große nördliche Straße, welche nordostwärts über Nisibis durch das kühlere und weidenreiche Hügelland an den Tigris und dann an der linken Seite des Stromes hinab in die Ebene von Babylon führt.
Ta brachte man eines Tages einige der feindlichen Reiter, die in der Gegend mnherschwärmten, gefangen vor den König; sie sagten ans: daßdarius bereits von Babylon ausgebrochen sei und auf dem linken User des Tigris stehe, entschlossen, seinem Gegner mit aller Kraft den Übergang über den Strom zu wehren; seine jetzige Macht sei viel größer als die in den issischen Pässen; sie selbst wären auf Kundschaft ausgesendet, damit sich das Perserheer zur rechten Zeit und am rechten Orte den Makedonen gegenüber ani Tigris ausstellen könne.
Alexander durfte uicht wagen, einen so breiten und reißenden Strom, wie der Tigris ist, unter den Pfeilen der Feinde zu überschreiten; er mußte erwarten, daß Darms die Gegend von Ninive, wo der gewöhnliche Heerweg über den Strom führt, besetzt halten werde; es kam alles daraus an, möglichst bald auf derselben Seite des Stromes mit dem Feinde zu sein; es galt den Übergang unbemerkt zu bewerkstelligen. Alexander veränderte sosort die Marschroute und ging, während ihn Darms aus der weiten Ebene der Trümmer von Ninive erwartete, nordöstlich in Eilmärschen auf Bedzabde. Kein Feind war in der Nähe, die Truppen begauneu deu sehr reißenden Strom zu durchwaten; mit der größten Anstrengung, doch ohne weitern Verlust, gewarnten sie das östliche User. Alexander gewährte seinen erschöpften Truppen einen Tag Ruhe; sie lagerten sich längs den bergigen Ufern des Stromes.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Mazäus Alexanders_Übermacht Alexanders Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
94 Dritte Periode, von 555 bis 333 v. Chr.
Die Schlacht am Granikus: Arrian I. c. 13 ff. Beiderseitige Stellung an den Ufern des Flusses; das Terrain; der Angriff gegen den Rat des Parmenion beschlossen c. 13. Aufstellung c. 14. bergang Alexanders; /uh no ztbv 'innuv V jukh, n^0fxu/i(i ckk /uuv zi iwxsi. Ai. persnliches Eingreifen: iudtet, ig zovg Jls^accg iiqzog, "iva zo nv azicpog zfjg "nnov xai ccvzol ol rjyefiveg z&v m^acbu zezciy/uivot, foav, und Lebensgefahr c. 15. Verluste c. 16. Ai. Sorge fr die Verwundeten und die Hinterbliebenen der Gefallenen. Die Inschrift auf dem nach Athen gesandten Weihgeschenk. Die Lage von Jsfos Arr. Ii. c. 6. Darms vorteilhafte Stellung, die er aufgiebt: xai zi xai Staixviov zv/'ov fjyev avzbv ig ixslvov tou /coqov. Die Rede Alexanders c. 7. Aufstellung der persischen Truppen; ixsyezo yctq tj npa rj %vv Jctgeiw azqazi [Mtxigia ig i^rjxoyza /uvqkc&ccg fjlciftifjiovg elvat. Ai. kluge Benutzung des Terrains c. 8; Stellungswechsel der thesfalischen Reiter; Doppelfront c. 9. Darius vermeidet den Angriff, der nun durch die Macedonier gemacht wird xai Swii] nwg eixaoev 'Migccv-(fpog. Harter Kampf, namentlich im Centrum; Reiterschlacht auf dem linken Flgel. Flucht des Perserknigs, der nur mit Mhe der Gefangennahme entgeht. Verluste und Beute c. 10. 11. Charakteristisch die Bemerkung Alexanders gegenber den gefangenen Weibern: ov xaz tx&Qav ol yevsa&cu zov n6i.efj.ov iiqog Jttqelov, dm' vtisp rfjg aqxvs zrjg'aoictg dutnenotefxrja&ctl ivy^nag.
. 150. Ehe Alexander dem Darius in das Innere seines Reiches folgte, hielt er fr ntig, die Kstenlnder zu unterwerfen, um sich mit dem Meere in Verbindung zu erhalten. Von den phnicischen Stdten hielt ihn nur Tyrus auf, das er erst mit Hlse der Flotten (von Cypern und Rhodus), die nach der Schlacht von Jssus zu ihm bertraten, gewann. Durch das Land der Juden, die er milde behandelte, zog er nach gypten. Ein Friedensantrag des Darius hielt ihn nicht ans. Als der alte Parmenio sagte, er wrde denselben annehmen, wenn er Alexander wre, antwortete der König: ich auch, wenn ich Parmenio wre". In gypten, wo er keinen Widerstand fand, legte er Alexandrien als neuen Sitz des Weltverkehrs an; dann zog er zum Orakel des Ammou, wo er fr einen Sohn des Gottes erklrt wurde. Dies sollte ihm die Unterwrfigkeit des Orients sichern.
Die Bedeutung des Besitzes von Tyros Arr. Ii. c. 17; der erste Damm c. 18 von den Tyriern zerstrt. Ein neuer Damm e. 19. Die Flotte Alexanders und Verstrkung seines Heeres; die Tyrier vavfiaxelv antyywoav. Angriff auf die Stadt und Blockade c. 20; Verteidigung der Tyrier c. 21. Nutzlosigkeit ihrer Flotte. Endlich gelingt es Alexander eine Brefche in die Mauer zu legen c. 22, auf welcher Seite? Eroberung und Bestrafung der Stadt; das dem Melkart gebrachte Lpfer c. 23. 24.
. 151. Nun erst wandte er sich gegen das Innere des Perserreichs; in den Ebenen von Mesopotamien erwartete ihn Darius mit einem Heere von mehr als 1 Million. Alexander berschritt den Euphrat und Tigris; jenseits 331 des letzteren kam es zur Schlacht bei Arbela (Gaugamela) 331 (des Darius bedenkliche Lage Flut. c. 33). Das Perserheer wurde zersprengt, Darius floh nach Ekbatana; Alexander ging erst nach Babylon (wo erden Baaldienst herstellte, wie er berall die Nationalreligionen ehrte), dann nach Susa, wo er groe Schtze fand, und P ersep olis, das er zum Zeichen kr Vernichtung
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Schlacht Bei den Pyramiden.
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beutenbfte nach ihm Ibrahim. Mit biesen beiben hatten es also die Franzosen, als sie am 2. Juli 1798 in Ägypten getanbet waren, vorzugsweise zu tun. Murab zog ihnen von Kairo aus entgegen. Am 13. Juli traf er bei Chebreis mit dem durch Hitze, Durst und Märsche erschöpften französischen Heere zusammen. Bonaparte bilbete rasch aus seinen fünf Divisionen fünf Vierecke. An ihnen prallten die im wilbesten Laufe anstnrmenben Reitermassen wie die Wogen an starren, trotzigen Felsenriffen ab. Murab würde mit Verlust zurückgetrieben. Acht Tage später (21. Juli) lieferte er den Franzosen in der Gegenb von Kairo die Schlacht bei den Pyramibeu. Bonaparte sprengte die Reihen entlang und ermutigte die Seinen: „Soldaten! vier Jahrtausenbe schauen vom Gipfel btefer Denkmäler
Schlacht bei den Pyramiden.
auf euch herab!" Die Mameluken würden zum zweitenmal geschlagen und der Besitz von Kairo war der Preis des von den Franzosen erfochtenen Sieges. Murab zog sich nach Oberägypten zurück; Desaix folgte ihm nach. Ibrahim, welcher aus Eifersucht auf Murab dem Treffen teilnahmslos zugesehen hatte, schlug die Richtung nach Suez ein; er würde von Bonaparte am 19. August bei Salahieh eingeholt und geschlagen. Da er bei dem Statthalter von St. Jean b’Acre, Djezzar Pascha, Zuflucht suchte und fanb und dieser sich zum Kriege rüstete, eilte Bonaparte, beffen Angriffe zuvorzukommen, nachbem er schnell die nötigen Einrichtungen in Ägypten georbnet hatte.
Die Organisation, welche Bonaparte bamals dem eroberten Sanbe gab, war nur von kurzer Dauer; boch bewies sie Bonapartes Talent auch für die Zivilverwaltnng und seine hervorragenbe Fähigkeit, tüchtige Leute auszuwählen, eine der ersten Eigenschaften des Herrschers. Im Gnmbe freilich waren die Einrichtungen Bonapartes nur eine über-
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Extrahierte Personennamen: Desaix Ibrahim August Jean_b’Acre Djezzar_Pascha